
Chevrolet/GMC Suburban
Eingeführt wurde der Suburban von Chevrolet 1939. Zu dieser Zeit unterzog sich die Entwicklung der nordamerikanischen Stadt einer starken Veränderung. Die bisherige Struktur mit den Wohngebieten in der Nähe des Arbeitsplatzes, und die Überbevölkerung lässt immer mehr Siedlungen an der Grenze zwischen Stadt und Land entstehen. Schon seit dem frühen 20. Jahrhundert bilden sich Vororte im Grünen für eine wohlhabende Bevölkerungsschicht. Die Verbindung zur Stadt wurde durch Straßenbahnlinien ermöglicht. Doch durch die Abhängigkeit von dem öffentlichen Verkehrsnetz konnte sich die Stadt nur bis zu einem gewissen Radius von ihrem Kern weg entwickeln.
Durch die Massenproduktion wurden Autos für einen größeren Teil der Bevölkerung erschwinglich. Das Auto ersetzte bald die Straßenbahnen für das Pendeln zur Arbeit in die Stadt. Man war nicht mehr von Fahrplänen und Haltestellen abhängig und so konnte an jedem Ort, der durch eine Straße erschlossen ist, gesiedelt werden.
Durch die neue Mobilität und dem Bedürfnis ein Haus mit einem Garten zu besitzen, steigt die Einwohnerzahl in den Vororten sehr schnell an. Immer mehr verlassen die von Schwerindustrie geplagte Stadt. In den 1950er war das suburbane Modell so stark, dass in der Kernstadt die Bevölkerungszahlen rückläufig sind. Im Gegensatz dazu können die Suburbs immer mehr Einwohner verzeichnen. Nicht nur die Vorstädte wachsen, sondern auch die Gebäude und die Grundstücke. Die Häuser in den neu entwickelten Siedlungen werden doppelt so groß gebaut wie ein durchschnittliches Haus 15 Jahre früher.
Das ganze System war aufgebaut auf der neuen Mobilität die das Autos bietet und wurde ab den 1950ern durch den Bau der Interstate-Highways vernetzt.
Der "Suburban" von 1936 basierte auf einem Chevi-Truck, bei dem sich anstatt der Ladefläche Sitze befanden. Das Prinzip eines starken und großen Autos wurde bei den späteren Modellen weitergeführt. Es war dem suburbanen Leben sehr angepasst. Die hohe Ladefläche des Kofferraumes erleichterte das Ein- und Ausladen, der Innenraum bietet genügend Platz, um die ganze Fußballmannschaft der Kinder unterzubringen.
Die Versorgung der Suburbs übernahmen große Shoppingmalls, die an verkehrsgünstigen Knotenpunkten hinter riesigen Parkflächen entstanden. Viele Unternehmen verließen die Kernstadt, um auf günstigen Flächen außerhalb der Stadtgrenze neue, größere Firmensitze zu bauen. Die meisten Arbeitskräfte leben ja mitleriweile jetzt in Suburbia und das Angebot von günstig zu bebauenden Land bot vielen Unternehmen die Chance, für eine Modernisierung und einen besseren Anschluss an das Verkehrssystem und dadurch eine bessere Erreichbarkeit für die Kunden.
Die Vorstädte haben sich von der ursprünglichen Kernstadt abgenabelt. Durch die Hilfe des Verkehrssystems wurden die Suburbs unabhängig von der Mutterstadt.
Die Autos, die diese Unabhängigkeit ermöglichen, wurden im Laufe der Zeit immer größer und stärker, der Drang, immer weiter nach außen zu siedeln und der Wunsch eines größeren und neueren Haus ist ungebrochen. So entstehen immer weiter weg vom Ursprünglichen Zentrum Siedlungen für jene, die das Leben in der Zwischenzone zwischen Stadt und Land bevorzugen, aber ohne die Vorzüge, sei es zum Arbeiten oder für die Freizeit einer urbanen Umgebung nicht leben können. Aber größere Entfernung heißt auch mehr Meilen bis zum Arbeitsplatz, höhere Erhaltungskosten für die Infrastruktur und bei den steigenden Benzinpreisen, wird man jedesmal an der Zapfsäule schmerzlich an die Größe seines geliebten "Suburban" erinnert.